Air Berlin in der Krise – immer höhere Verluste

Datum
Freitag, 14. November 2014

Die Billigfluggesellschaft Air Berlin rutscht immer tiefer in die roten Zahlen. Bereits 2013 hatte Deutschlands zweitgrößte Airline einen Verlust von 315 Mio. Euro gemacht – dieses Jahr könnten es rund 350 Millionen werden. Vor allem der Sommer, die Hauptreisesaison, verlief enttäuschend für Air Berlin. Denn obwohl mehr Flüge angeboten wurden als in der Vorsaison, sank der Umsatz um rund drei Prozent – schuld ist der knallharte Preiskampf, der derzeit auf dem Markt herrscht. In der Luft gehalten wird Air Berlin derzeit hauptsächlich von Finanzspritzen der Ethidad Airways – dafür darf die arabische Airline Flüge von Air Berlin im Rahmen eines Codesharing-Abkommens verkaufen.

Schwarze Zahlen durch neues Sparprogramm?

Verluste verursachen auch die Restruktierungsprogramme, mit denen das Unternehmen versucht, die Schulden zu begrenzen. Nach dem aktuellen Sanierungsprogramm mit dem Namen Turbine, das nicht den erhofften Erfolg brachte, wurde nun bereits das nächste Paket von Sparmaßnahmen angekündigt. Dazu gehört auch der Abbau von Stellen: 850 Mitarbeiter mussten bereits gehen, 200 weitere Arbeitsplätze werden in nächster Zeit folgen. Zusätzlich soll das Streckennetz umgebaut und komplett auf Flugzeuge der Marke Airbus umgestiegen werden. Langfristig soll sich das Sparprogramm auszahlen: Bis zum Jahr 2016 soll sich die Bilanz um 400 Mio. Euro verbessern. Der derzeitige Airline-Chef Wolfgang Prock-Schauer wird dann schon nicht mehr im Amt sein – nach zwei Jahren an der Spitze von Air Berlin wird er durch Stefan Pichler ersetzt, der als Experte in der Sanierung von Airlines gilt.