Airline-Krise: Alle WOW-Air-Flüge gestrichen

Datum
Donnerstag, 28. März 2019

Die nächste Airline-Pleite kündigt sich an. Nach monatelanger Finanzkrise muss der isländische Billigflieger WOW Air die vorläufige Reißleine ziehen und stellte heute sämtliche Flüge ein. Die Flüge von Reykjavik nach Berlin-Schönefeld und Frankfurt am Main blieben bereits am Boden.

WOW Air„Alle WOW-Air-Flüge werden gestrichen“, teilte die isländische Fluggesellschaft am Donnerstag mit. Es fehlt an Geld, und das nicht erst seit gestern. Bereits seit Monaten hängt die Billig-Airline in finanzieller Schieflage. Ein Übernahmeangebot von Icelandair, der nationalen Fluggesellschaft Islands, wurde im letzten Jahr zurückgezogen. Anschließende Verhandlungsgespräche mit Indigo Partners blieben erfolglos, ebenso wie eine erneute Kontaktaufnahme zwischen WOW Air und Icelandair. Gespräche mit weiteren Investoren seien jedoch noch im Gange. Bis es zu einem Ergebnis kommt, hält WOW Air die Füße still und die Fluzeuge am Boden.

Das isländische Außenministerium hat sich unterdessen bei den betroffenen Fluggästen entschuldigt. Icelandair bietet gestrandeten Reisenden zudem an, die ausfallenden Flüge zu übernehmen. In Deutschland fliegt die Billig-Airline Berlin-Schönefeld und den Flughafen Frankfurt an.

Nach den gescheiterten Übernahmegesprächen mit Icelandair schrumpte WOW Air seine Flotte im letzten Jahr auf 11 Maschinen und das Personal auf 1.000 Mitarbeiter. WOW Air stellte eine Alternative für günstige Flüge nach Island dar, bediente aber auch die Langstrecke über Reykjavik nach Nordamerika. Sollte die Airline pleitegehen, sind Auswirkungen auf den isländischen Tourismus nicht auszuschließen.

Wie man sich bereits bei Flugbuchung gegen Insolvenz absichert

Bei Pauschalreise-Angeboten ist immer der Reiseveranstalter der erste Ansprechpartner, wenn es bspw. um die Buchung von Ersatzflügen geht. Wer sein Flugticket mit Kreditkarte zahlt, kann die Kosten bei nicht erbrachter Leistung über das Kreditkarteninstitut zurückbuchen lassen (Stichwort Chargeback). Auch PayPal-Nutzer haben mit dem Käuferschutz gute Karten, ihr Geld zurückzuerhalten. Bei einer Lastschrift (nicht zu verwechseln mit einer Überweisung!), kann der Betrag innerhalb von 2 Monaten nach Zahlung über die Bank zurückgefordert werden.