Brexit-Ärger für Easyjet hält an: Billigflieger steuert gegen

Datum
Dienstag, 9. April 2019

Die Brexit-Diskussionen halten weiterhin an. Und während sich die Politik nicht einig wird, geht es den Unternehmen an den Kragen. Vor allem die Angst vor dem Brexit – in welcher Form auch immer – schadet ihnen. So auch Easyjet.

Easyjet FlugzeugDie Politik wird sich einfach nicht einig. Vorschläge dafür, wie der Brexit vonstattengehen könnte, gab es schon einige. Doch bislang wollte keiner davon allen Entscheidungsträgern schmecken – weder auf der Insel, noch auf dem Festland. Gerade dieses Gerangel ist es allerdings, das den Unternehmen mehr schadet, als es der Brexit selbst vermutlich jemals könnte. Denn die Unsicherheit darüber, wie es weitergeht, dämpft die Unternehmensfreudigkeit.

Aktuell lichtet sich auch der für Billigflieger Easyjet verfinsterte Himmel nicht. Denn bei einem harten Brexit könnte die britische Airline nicht länger innerhalb der EU fliegen. Dieser Schluss beruht auf den Regeln, die die Europäische Union für den Flugverkehr geschaffen hat. Wer keinen Sitz in Europa hat, der kann den Luftraum der EU auch nicht nutzen.

Seinen Sitz hat Easyjet in Luton bei London. Jedoch bedient die Billigairline ganz Europa, auch weite Teile Deutschlands. Weiterhin in der EU fliegen kann Easyjet im Fall eines harten Brexits aufgrund des Sitzes in London also nicht. Und auch die Anteile, die in Händen festlandeuropäischer Investoren liegen, helfen nicht weiter: die liegen nämlich nur bei 49,9 Prozent.

Easyjet: Verlagerung der Anteile

Ob die 50-Prozent-Marke vor dem Brexit noch geknackt wird? Es wird knapp, aber Easyjet arbeitet daran. Denn im September 2018 lagen die Anteile in der verbleibenden EU nur bei 47 Prozent. Da legte aber jemand kräftig zu!

Und auch weiterhin arbeitet die Airline daran, die Anteile zu verlagern. Bedenkt man, dass die EU selbst nach einem harten Brexit noch eine Übergangsfrist von sechs Monaten gewährt, dürfte die Airline die Hürde also noch nehmen. Und zur Not gibt es ja noch die gleichnamige Tochtergesellschaft in Österreich…

Dennoch erhoffen sich die Airlines endlich Klarheit in der Brexit-Frage. Dass vor allem die Unsicherheit schadet, berichten die meisten. Ins Rudern geraten daher gerade auch TUI, Condor und der British-Airways-Mutterkonzern IAG.