Das ist der Grund für den Tarifkonflikt der Eurowings-Mitarbeiter auf Mallorca

Datum
Montag, 1. Juli 2019

Dem Flughafen Palma de Mallorca und vielen Urlaubern steht ein harter und chaotischer Sommer bevor, sollten sich die Gewerkschaft und die Lufthansa-Tochter Eurowings nicht einigen. Flugausfälle und Verspätungen stünden dann auf der Tagesordnung.

Piloten im Cockpit
Gleiche Arbeit, schlechtere Tarifbedingungen – droht ein Streik bei Eurowings?

Die Fronten gelten nach monatelangen, zähen Verhandlungen als verhärtet und es wird mit Spannung das Ergebnis der letzten und alles entscheidenden Tarifverhandlung vom 27. Juni 2019 erwartet. Der Grund für die angespannte Lage zwischen den mallorquinischen Eurowings-Mitarbeitern und der Lufthansa-Tochter sind die ungleichen Tarifbedingungen. Denn die Beschäftigten bei Eurowings auf Mallorca (darunter 80 Piloten von insgesamt 220) stehen schlechter dar, als ihre Kollegen außerhalb der balearischen Insel.

Laut der spanischen Pilotenvereinigung SEPLA gibt es im Gegensatz zu den Kollegen in Deutschland und Österreich für die Eurowings-Beschäftigten in Palma de Mallorca keine Tarifverträge. Das bedeutet neben einer geringeren Entlohnung auch keine Begrenzung der Arbeitszeiten, keine Regelungen über Ruhezeiten sowie fehlende soziale Absicherungen. In einem Brief der Belegschaft an die Geschäftsführung heißt es wie folgt: „Eine Schlechterstellung unserer Konditionen zu vergleichbaren Mitbewerbern auf dem Markt, sowie in der Eurowings Gruppe, ist nicht akzeptabel.“

Kein Wunder also, dass die mallorquinische Eurowings-Belegschaft wütend ist. Während bei Eurowings nach erfolglosem Verstreichen der Friedenspflicht bis 30. Juni 2019 die Zeichen auf Streik stehen, gibt man sich bei Lufthansa betont gelassen. Man sei „in konstruktiven Verhandlungen“ mit SEPLA und der Flugbegleiter-Gewerkschaft und gehe von einem „gemeinsamen Abschluss“ aus.