Easyjet verklagt Netflix: Name unrechtmäßig für Serie verwendet?

Datum
Montag, 8. Oktober 2018

Was zunächst kurios klingt, ist auf den zweiten Blick gar nicht unbedingt zum Lachen. Denn das Streamingportal Netflix hat sich eine ganze Menge Ärger eingeheimst – durch die Fluggesellschaft Easyjet.

Netflix Fernbedienung
Wegen der Netflix-Serie „Easy“ bekommt der Streamingdienst nun Ärger mit Easyjet.

Was Easyjet und Netflix gemeinsam haben, das ist der Namensteil „Easy“. Auf dem Streamingdienst läuft unter diesem Titel eine Serie, deren Inhalt sich wie folgt zusammenfassen lässt: „Easy“ ist eine Anthologie, in der sich verschiedene Bewohner Chicagos durch ein Labyrinth aus Liebe, Sex, Technik und Kultur kämpfen. Warum Easyjet nun mit dieser Serie ein Problem hat?

Die britische Easy Group, die auch den Billigflieger Easyjet unter sich hat, bezeichnet Netflix als sogenannten Markendieb. Und gegen diese Markendiebe geht die Unternehmensgruppe vehement vor. Nun mag „easy“ wie ein ganz normales Wort aussehen, doch es befindet sich seit 2000 auf der Liste der Markennamen. Somit ist „easy“ ein eingetragener Markenname der Easy Group und für andere Unternehmen tabu – Netflix hat also gegen Markenrecht verstoßen.

Rechtsstreit zwischen Airline und Streamingdienst

Wie die britische Zeitung Guardian erfahren haben will, will man Anfang letzter Woche bereits gegen Netflix vorgegangen sein und rechtliche Schritte einleiten. Bei der Easy Group besäße man derzeit mehr als 1000 registrierte Markennamen in aller Welt und den Schutz dieser vor unautorisierter Nutzung nehme man sehr ernst, erklärte ein Sprecher.

Besonders beeindruckt zeigt man sich bei Netflix hingegen nicht. Die Zuschauer würden den Unterschied zwischen der Serie, die sie schauen, und dem Flugzeug, in dem sie fliegen, kennen. Während Netflix mit diesem durchaus unterhaltsamen Spruch seinen Kunden mehr Intelligenz zuspricht als Easyjet, findet Easyjet-Gründer Stelios Haji-Ioannou die ganze Sache gar nicht lustig. Er wirft Netflix vor, dass es sich als amerikanisches Technikunternehmen niemals um Rechtsansprüche von Unternehmen außerhalb der USA gesperrt hätte.