Flughafen Helsinki lässt Corona von Hunden erschnüffeln

Datum
Dienstag, 8. Dezember 2020

Finnland geht in Bezug auf Corona-Schnelltests einen neuen Weg und lässt Hunde am Flughafen Helsinki Corona erschnüffeln. Könnte dies auch an anderen Flughäfen künftig eine Alternative sein?

Hunde als Coronatest-Alternative

See Finnland
Die Hunde am Helsinkier Flughafen liefern zuverlässigere und schnellere Corona-Ergebnisse.

Sie sind lästig, unangenehm und für Reisende häufig mit kurzzeitiger Quarantäne verbunden: Corona-Tests an Flughäfen. Finnland setzt am Flughafen Helsinki seit zwei Monaten auf speziell ausgebildete Hunde zum Erschnüffeln von Corona. Und das mit erstaunlich guter Erfolgsquote von knapp 100 Prozent.

Die Hunde können Covid-19 bereits dann bei Reisenden erschnüffeln, wenn ein normaler Corona-Schnelltest noch gar kein positives Ergebnis ausweisen würde. Für den Hunde-Test wird lediglich ein Tuch benötigt, welches über die Haut der Passagiere gerieben wird. Die Hunde kommen dann mit dem entsprechenden Tuch in einen separaten Raum, um dann in Ruhe zu schnüffeln. Passagiere mit Hundeallergie brauchen sich keine Sorgen zu machen: Sie kommen mit den Hunden nicht in Berührung. Das ganze Prozedere dauert nur wenige Minuten.

Am Flughafen Helsinki sind zehn Hunde im Einsatz, die Privatbesitzern gehören. Die Hunde sind jedoch fest an den Flughafen verliehen. Sogar aus dem Ausland kamen bereits Anfragen, nach einem Verkauf der Corona-Hunde.

Auch in Deutschland arbeitet man derzeit an der Ausbildung solcher Hunde, die aber bisher keine derartig hohe Trefferquote wie in Finnland aufweisen. Bisher ist Finnland das einzige Land in Europa, das solch eine vielversprechende Testphase durchläuft und somit eine echte Alternative zu herkömmlichen Corona-Schnelltests bietet. Bei einem Flügen nach Finnland können Einreisende wählen, ob sie sich von einem Hund, durch einen PCR-Test oder gar nicht auf Corona testen lassen möchten.

Auf der Liste der Risikogebiete des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist Finnland nur teilweise aufgeführt. Aktuell gelten die Regionen Uusimaa (inkl. der Hauptstadt Helsinki), Päijät-Häme und Nordösterbotten als Risikogebiete. Vor Reisen in die übrigen Regionen Finnlands wird seitens des Auswärtigen Amtes abgeraten, jedoch nicht gewarnt. Da in Deutschland der Grenzwert von 25 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von 2 Wochen überschritten ist, dürfen deutsche Reisende derzeit nicht nach Finnland einreisen. Ausnahmen gibt es bspw. bei wichtigen, persönlichen Gründen. In diesem Fall gilt dennoch eine 10-tägige Selbstisolierung.