Flughafen in der Antarktis: Umweltbehörde prüft Australiens Pläne

Datum
Samstag, 13. März 2021

Australien will in der Antarktis einen Flughafen bauen und löst damit nicht gerade Begeisterungsstürme aus. Stattdessen zeigen sich Umweltschützer entsetzt. Doch was würde ein solcher Flughafen überhaupt nutzen?

Australien will Präsenz und Einfluss in der Antarktis steigern

Antarktis Tourismus
Im von Australien beanspruchten Teil der Antarktis soll ein Flughafen gebaut werden. (Symbolbild)

Bis 2040 möchte Australien den Bau eines Flughafens in der Antarktis abgeschlossen haben. Eine 2,7 Kilometer lange und befestigte Landebahn soll in Zukunft auch größeren Maschinen erlauben, am Südpol zu landen. Den Standort für diesen Flughafen hat die australische Regierung schon festgelegt. Im Osten der Antarktis, in einem Gebiet, das ohnehin schon von Australien beansprucht wird, soll der Flughafen entstehen, nahe der (ebenfalls australischen) Forschungsstation Davis.

Noch muss Australien warten, bis es grünes Licht für den Flughafen in der Antarktis gibt, von dem sich die Regierung offenbar mehr Einfluss in dieser Region erhofft. Die sogenannte AAD (Australian Antarctic Program) erklärte, dass der neue Flughafen vor allem gestatten soll, den wissenschaftlichen Horizont zu erweitern. Geplant sind dabei ganzjährige Flüge von Hobart, der Hauptstadt Tasmaniens, in die Antarktis.

Jedoch befürchten Kritiker des Flughafens, dass hinter dem Vorstoß auch geopolitische Gründe stecken.

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Massiver Eingriff in die Natur befürchtet

Durch den Flughafen befürchten Umweltschützer, dass Flora und Fauna der Antarktis leiden werden. Wie Forscher der Universität Tasmanien mitteilen, biete die Region um die Davis Station viele Seen, Fjorde, Fossilienfundstätten und wildlebende Tiere. Es handle sich wahrscheinlich um das bedeutendste eisfreie Küstengebiet der Antarktis.

Vor allem könnten Tiere gestört werden, nicht nur durch den Flughafen selbst, sondern schon durch dessen Bau. Aber noch hat der Flughafen kein grünes Licht. Gerade die Umweltaspekte sollen aktuell geklärt werden.

Kritisiert wird schließlich auch, dass das Projekt deutlich mehr in die Natur eingreifen würde, als es der Tourismus tut. Strenge Richtlinien sorgen schließlich dafür, dass Touristen einen möglichst geringen Einfluss auf die Umwelt und deren Bewohner nehmen. Und ob der Flughafen dem Tourismus dienlich wäre, ist sowieso fraglich.