Flugreisen und Kreuzfahrten nach Corona

Datum
Freitag, 17. April 2020

Kaum zwei andere Branchen wurden durch die Coronavirus-Pandemie so hart getroffen wie die Airline- und die Kreuzfahrtbranche. Das Geschäft mit Flugreisen und Kreuzfahrten ist seit der weltweiten Verbreitung des Virus praktisch vollständig zum Erliegen gekommen. Über die Entwicklung beider Branchen in den kommenden Monaten kann derzeit nur spekuliert werden.

Gespentische Leere an deutschen Flughäfen

Flugzeuge am Flughafen
Auf Flughäfen herrscht Stillstand. (Symbolbild)

Große Fluglinien wie die Lufthansa haben gut 90 Prozent ihrer Flotte stillgelegt. Manche Airlines wie Easyjet und Ryanair haben ihr Geschäft sogar bis auf Weiteres komplett eingestellt. Wie es in den kommenden Wochen und Monaten mit dem Flugreiseverkehr weitergeht, kann gegenwärtig noch kaum abgeschätzt werden. Experten gehen davon aus, dass es möglichweise mehrere Jahre dauern wird, bis die Passagierzahlen wieder das Niveau von vor der Krise erreicht haben werden.

Vor diesem Hintergrund muss davon ausgegangen werden, dass die meisten Fluggesellschaften ihre Flotten und Flugpläne in diesem und wahrscheinlich auch im kommenden Jahr ausdünnen werden. Die Lufthansa hat bereits die Stilllegung von mehreren Langstreckenflugzeugen angekündigt und darüber hinaus das Geschäft der Tochter Germanwings eingestellt, die zuvor ohnehin nur noch für Eurowings unterwegs war.

Auch die Kreuzfahrtbranche wurde durch die Corona-Pandemie stark in Mitleidenschaft gezogen. Viele Menschen haben noch die Bilder von unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiffen mit Dutzenden erkrankten Passagieren an Bord vor Augen. Zahlreiche Länder haben inzwischen ihre Häfen für Kreuzfahrtschiffe gesperrt, weshalb die Branche nahezu zum Erliegen gekommen ist.

Wie es mit der Kreuzfahrtindustrie in den kommenden Monaten weitergeht, hängt sehr stark von den Lockerungen der weltweiten Reisebeschränkungen ab. Außerdem ist derzeit kaum absehbar, wie stark sich der Imageschaden der letzten Wochen auf das zukünftige Geschäft der Reedereien auswirkt. Es steht zu befürchten, dass viele Menschen Kreuzfahrtschiffe über einen längeren Zeitraum meiden werden.

Zudem haben die drei großen Kreuzfahrtkonzerne Carnival, Royal Caribbean Cruises und Norwegian Cruise Lines aufgrund der vielen Stornierungen und der temporären Stilllegung ihrer Flotten mit massiven finanziellen Problemen zu kämpfen. Zwar haben sich alle drei Konzerne in den letzten Tagen frisches Geld am Kapitalmarkt beschafft, um die Krise zu überleben. Ob alle drei Reedereien jedoch ausreichend finanzstark sind, eine längerfristige Flaute zu überdauern, werden die kommenden Monate zeigen.