Flugtickets sollen bis zu 17 Euro teurer werden

Datum
Dienstag, 8. Oktober 2019

Inzwischen gibt es erste Angaben dazu, wie die im Rahmen des Klimaprogramms der Bundesregierung geplante Ticketsteuererhöhung genau aussehen soll. So soll nach einem Entwurf des Finanzministeriums die Steuer auf Flugtickets je nach Strecke um rund 3 bis 17 Euro pro Ticket steigen.

Höhere Flugpreise für mehr Klimaschutz

Airbus A380
Um das Klima zu schützen, soll das Fliegen teurer werden.

Im Einzelnen soll die zum 1. April 2020 geplante Steuererhöhung wie folgt gestaffelt sein:

  • Die Steuer auf Inlandsflüge sowie in EU-Staaten soll (bei Start von einem deutschen Flughafen) um rund 3 Euro auf dann 10,43 Euro pro Ticket steigen
  • Bei Strecken bis 6.000 Kilometern (bspw. bei Flügen nach Hurghada) soll eine Erhöhung um mehr als 9 Euro auf 32,57 Euro greifen und
  • bei Fernstrecken (bspw. bei einem Flug nach Las Vegas) sollen in Zukunft rund 17 Euro mehr pro Ticket veranschlagt werden

Diese Steuererhöhung soll dem Staat dem Gesetzentwurf zufolge schon im nächsten Jahr gut 300 Millionen Euro und ab 2021 mehr als eine halbe Milliarde Euro Mehreinnahmen im Jahr einbringen. Diese Gelder sollen dann u. a. in die Senkung der Mehrwertsteuer auf Bahntickets im Fernverkehr von 19 auf 7 Prozent investiert werden, die den Bund laut Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) voraussichtlich 400 Millionen Euro pro Jahr kosten wird.

Wer jetzt von dieser Verteuerung von Flügen ein wenig geschockt ist, der kann aber noch einigermaßen erleichtert sein, denn schließlich war ursprünglich über eine Verdoppelung oder sogar eine Verdreifachung der Steuer diskutiert worden. Natürlich gibt es Kritikpunkte von allen Seiten, denn während den Grünen und den Umweltverbänden diese relativ moderate Steuererhöhung nicht weit genug geht, wird diese von den Vertretern der Luftfahrtbranche ebenfalls heftig kritisiert und als „unverantwortliche Wettbewerbsverzerrung“ bezeichnet.

Insgesamt bleibt abzuwarten, ob und inwieweit diese Verteuerung von Flugtickets dazu führen wird, dass weniger geflogen wird und damit weniger Treibhausgase freigesetzt werden. Auch die Bundesregierung hat angekündigt, sie habe bei dieser Maßnahme einen „Überwachungsmechanismus eingebaut“, das heißt es solle jedes Jahr überprüft werden, inwieweit die Klimaschutzmaßnahmen griffen, so dass diese gegebenenfalls angepasst werden könnten.