Großaktionär Thiele stimmt Rettungspaket der Lufthansa zu

Datum
Dienstag, 30. Juni 2020

Die durch die Corona-Krise in Mitleidenschaft gezogene Lufthansa kann endlich gerettet werden – Großaktionär Heinz Hermann Thiele sagte zu.

Lufthansa erhält Kredit über 3 Milliarden Euro

Lufthansa neues Logo
Der Staat steigt bei der Lufthansa ein.

Die deutsche Lufthansa ist zunächst gerettet. Nachdem das Unternehmen aufgrund der Corona-Krise ins Trudeln geriet, wurden schnell verschiedene Optionen für eine Rettung in Betracht gezogen. Prompt landete auch der Vorschlag, ein staatliches Rettungspaket zu schnüren, auf dem Tisch der Verantwortlichen. Doch Großaktionär Heinz Hermann Thiele zeigte sich skeptisch. Er war nicht gerade angetan von der Vorstellung, den Staat an Bord zu haben.

Ein Nein von Thiele hätte die Lufthansa womöglich zu Fall gebracht. Ohne staatliche Hilfen hätte die Fluggesellschaft Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden müssen. Ob der bedeutende Flieger dann jemals wieder wie gewohnt abgehoben wäre, wäre fraglich gewesen. Die staatliche Finanzspritze beträgt bis zu 3 Milliarden Euro, die von der Staatsbank KfW auf das Konto der Lufthansa wandern. Hinzu kommen 5,7 Milliarden Euro an Stillen Einlagen sowie ein Aktienpaket im Wert von rund 300 Millionen Euro

Preise für Flugtickets in Zukunft teurer

Als am Donnerstag, den 25. Juni, die außerordentliche Hauptversammlung der Lufthansa zusammenkam, wurde lediglich über einen einzigen Punkt gesprochen: Beschlussfassung über Stabilisierungsmaßnahmen nach dem Stabilisierungsfondsgesetzt zur Rekapitalisierung der Gesellschaft. Ein ganz schöner Brocken – und Thiele hätte beinahe Nein gesagt. Doch seine Skepsis sollte der Zukunft der Lufthansa nicht im Weg stehen. Schon am Tag zuvor sagte er gegenüber der FAZ, dass er der Beschlussvorlage zustimmen werde.

Doch der Aktionär Thiele, der mit seinen 15,5 Prozent Stimmenanteil das Rettungspaket hätte kippen können, wirft einen kritischen Blick auf das, was in Zukunft geschehen wird. Er wolle auch künftig Einfluss auf die Entwicklung der Lufthansa nehmen. Was ihn laut eigener Aussage am meisten ärgert: Der Staat erhielt die Aktien für einen sehr niedrigen Preis.

Die Auswirkungen der Coronakrise auf die Lufthansa werden auch die Fluggäste zu spüren bekommen. Aufgrund der gestiegen Ausgaben aufgrund verschärfter Sicherheitsanforderungen, wird die Airline künftig höhere Preise für Flugtickets ansetzen. Wie hoch die Mehrkosten für die Passagiere sein werden, bleibt allerdings abzuwarten.