Light-Tarife: Lufthansa wird Monopolisten-Verhalten vorgeworfen

Datum
Montag, 8. Oktober 2018

Der Oktober bringt für Lufthansa-Passagiere einige Änderungen mit sich. Was dem Verband Internet Reisevertrieb sauer aufstößt, ist der Umstand, dass der Light-Tarif künftig nur noch über bestimmte Reisebüros buchbar sein wird.

Lufthansa-Airbus
Die günstigsten Lufthansa-Flüge gibt es künftig nur noch über das Buchungssystem der Airline.

Ob sich die Lufthansa damit einen Gefallen getan hat? Zwischen der deutschen Airline und einigen Reisevertrieben bahnt sich ein mächtiger Streit an. Denn ab dem 9. Oktober werden die sogenannten Light-Tarife nur noch über bestimmte Reisebüros und ebenso gewisse Internet-Plattformen erhältlich sein. Das verärgert insbesondere den Verband Internet Reisevertrieb (VIR). Damit stehen die günstigsten Tarife der Lufthansa nur noch über bestimmte Plattformen zur Verfügung.

Diese Light-Tarife sind Tarife, bei denen kein Aufgabegepäck inbegriffen ist und die deshalb gerne von denjenigen gebucht werden, die noch am gleichen Tag zurückfliegen oder nur für ein Wochenende einen Städtetrip nach London oder Paris planen.

Ins Aus geschossen werden Buchungsplattformen wie Sabre oder Amadeus, denn ausschließlich, wer über die Buchungssysteme der Lufthansa bucht, kann dann noch die Light-Tarife vermitteln. Einige haben diesen Schritt bereits kommen sehen, werden Buchungen aus Fremdsystemen, wie bspw. Sabre oder Amadeus, doch schon länger mit zusätzlichen Gebühren belegt. Schon dieser Schritt bewirkte, dass sich die Lufthansa Unmengen an Kritik anhören musste.

Lufthansa wird Monopolisten-Verhalten vorgeworfen

Wie VIR-Vorstand Michael Buller sich ausdrückt, ist sein Standpunkt eindeutig. Er wirft der Lufthansa das Verhalten eines Monopolisten vor und sieht das Bundeskartellamt in der Pflicht, bei einem solchen Verhalten einzugreifen. Ihm zufolge dürfe das Unternehmen keinen weiteren „Freibrief für unakzeptables Verhalten“ erhalten.

Die Lufthansa weist die Vorwürfe hingegen zurück und erklärt, dass die Preise transparent blieben und man den Reisebüros Zugang zum Buchungssystem anbiete, der nicht mit finanziellen oder technischen Hürden belegt sei. Bereits in anderen Märkten hätte sich dies bewiesen und lediglich in der DACH-Region sei dies neu.