Lufthansa-Rettung so gut wie sicher

Datum
Donnerstag, 4. Juni 2020

Der Weg für die Rettung der Lufthansa ist frei. Der Aufsichtsrat der Fluggesellschaft hat die Auflagen der EU-Kommission akzeptiert, die Voraussetzung für die Genehmigung des milliardenschweren Rettungspakets der deutschen Bundesregierung durch Brüssel waren. Die Genehmigung aller beteiligten Parteien steht jedoch noch aus.

Milliardenschweres Rettungspaket

Lufthansa Flughafen
Für die staatliche Unterstützung muss die Lufthansa einige ihrer Slots in Frankfurt und München abdrücken.

Nach langwierigen und zähen Verhandlungen hat der Aufsichtsrat der Lufthansa den mit den Staatshilfen der deutschen Bundesregierung verbundenen Auflagen der EU-Kommission zugestimmt. Damit ist der Weg frei für das milliardenschwere Rettungspaket der deutschen Flagship-Airline. Insgesamt wird die Lufthansa über verschiedene Instrumente neun Milliarden Euro von der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Bis zu 5,7 Milliarden Euro sollen in Form von stillen Einlagen erbracht werden. 3 Milliarden Euro werden als Kredit gewährt. Außerdem wird der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfond im Zuge einer Kapitalerhöhung 20 Prozent der Anteile an der Lufthansa erwerben.

Der Deal war deshalb so lange Lufthansa-intern umstritten, weil er mit harten Auflagen der EU-Kommission verbunden war. Die Kommission in Brüssel verlangte, dass die Lufthansa 80 ihrer Slots an ihren beiden Drehkreuzen Frankfurt und München abgeben sollte. Slots sind die wertvollste Währung im internationalen Luftfahrtgeschäft. Damit sind die Start- und Landerechte von Fluglinien gemeint, die besonders an größeren Flughäfen aufgrund der begrenzten Kapazitäten heiß begehrt sind. Um den Wettbewerb an ihren Hauptdrehkreuzen nicht zu begünstigen, wollte die Lufthansa ursprünglich nur drei Slots abgeben. Am Ende stand ein Kompromiss mit der Abgabe von 24 Slots. Damit konnte sich die Lufthansa weitgehend gegenüber der EU-Kommission durchsetzen.

Noch ist der Deal aber nicht in trockenen Tüchern. Zunächst muss die Hauptversammlung der Lufthansa am 25. Juni der Vereinbarung zustimmen. Ebenso steht die Genehmigung durch die deutsche Bundesregierung und die EU-Kommission noch aus. Die Zustimmung der Regierung und der Kommission gilt jedoch als gesichert.