Lufthansa umfliegt Weißrussland nach Flugzeugdurchsuchung

Datum
Dienstag, 25. Mai 2021

Am Sonntag sorgte die weißrussische Regierung für Schlagzeilen, als sie einen Flug von Ryanair in ihrer Hauptstadt zur Landung zwang. Tags darauf das nächste Kuriosum: Eine Lufthansa Maschine wurde vor dem Abflug durchsucht.

Flug nach Frankfurt mit zwei Stunden Verspätung

Victory Square in Minsk
Der Victory Square in Minsk

Zunächst verlief alles nach Plan. Nach der Landung aus Frankfurt wurde die Lufthansa Maschine mit dem Kennzeichen D-AIBD für den Rückflug abgefertigt. Dabei kam es zum Zwischenfall, der den Rückflug über mehrere Stunden hinauszögerte.

Der Flughafen in Minsk erhielt einen Hinweis auf ein Sicherheitsproblem an Board. Darauf folgend durchsuchten Behördenmitarbeiter des autoritär geführten Regimes vor dem Start das gesamte Flugzeug und jeden Passagier einzeln. Dabei wurden auch sämtliche sich bereits an Board befindlichen Gepäckstücke wieder aus dem Flugzeug geräumt. Mit rund zwei Stunden Verspätung konnte der Rückflug nach Frankfurt dann beginnen.

Nach Kritik überfliegt Lufthansa Weißrussland nicht mehr

Nach der Festnahme eines regierungskritischen Bloggers am Sonntag spitzt sich die Lage über weißrussischem Luftraum weiter aus. Einige Fluggesellschaften, beispielsweise Wizz Air, kündigten umgehend an, diesen nicht mehr zu durchfliegen.

Eine Maßnahme, von der Lufthansa zunächst keinen Gebrauch machen wollte. Das führte zu scharfer Kritik des deutschen Journalisten-Verbands, der seine Mitarbeiter stark gefährdet sah.
Nach dieser Kritik und dem Vorfall vom 24. Mai 2021 teilte Lufthansa sodann jedoch mit, nun auch den weißrussischen Luftraum künftig umfliegen zu wollen. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme aufgrund der dynamischen Lage.