Mögliche Übernahme von Condor durch Finanzinvestor Apollo?

Datum

Freitag, 13. Dezember 2019

Das Pokern um die Übernahme der früheren Thomas-Cook-Tochter Condor geht in die nächste Runde. Ein möglicher Übernahmekandidat könnte das US-Investment-Unternehmen Apollo sein.

Condor erhofft sich Klarheit bis Januar

Die Wirtschaftswoche hatte bereits berichtet, dass es erste ernsthafte Interessenten zur Übernahme von Condor gibt. Condor-Chef Ralf Teckentrup rechnet sogar noch vor Weihnachten mit ersten verbindlichen Angeboten unter anderem von Apollo. Zurzeit eruiert das Unternehmen Möglichkeiten einer Allianz mit großen deutschen Reiseveranstaltern, um seine Chancen auf eine Übernahme zu erhöhen.

Gerade die großen Reiseveranstalter wie z.B. Schauinsland oder DER Touristik haben ein immenses Interesse daran, Condor als Wettbewerber im Markt zu behalten. Die Reiseveranstalter sehen die Gefahr, in zu große Abhängigkeit von Lufthansa und TUIfly zu geraten, die sonst den Ferienflugmarkt zu großen Teilen beherrschen würden.

Der US-Investor Apollo ist zudem an der spanischen Airline Volotea sowie einem Leasingunternehmen für Flugzeuge beteiligt.

Welcher Investor schlussendlich das Rennen um Condor gewinnt, hängt von den Gläubigern ab, die das letzte Wort haben werden. Condor-Chef Teckentrup hofft, dass eine endgültige Klarheit über die zukünftigen Eigentümerverhältnisse noch im Januar des nächsten Jahres getroffen wird.

Immerhin läuft die Frist zur Rückzahlung des staatlichen Überbrückungskredites an die Staatsbank KFW am 31. März 2020 aus. Während Teckenrup bemüht ist, die Airline samt der 4.900 Mitarbeiter als Ganzes zu verkaufen, dürften die Gläubiger allerdings einzig an der Höhe des zu erzielenden Kaufpreises interessiert sein. Chancen für den Verkauf als Ganzes rechnet sich der Condor-Chef durch den Umstand aus, dass der Ferienflieger in der Vergangenheit gezeigt hat, ein profitables Unternehmen zu sein. Bleibt zu hoffen, dass letztendlich ein für alle Seiten befriedigender Deal zustande kommt.