Russischer Luftraum gesperrt: Solange dauern jetzt Flüge nach Asien

Datum

Montag, 28. März 2022

Während europäische Airlines bis vor kurzem noch über Russland fliegen durften, müssen viele Fluggesellschaften nun lange Umwege fliegen. Das verlängert nicht nur die Flugzeit, sondern kann auch die Preise für Flüge nach Asien in die Höhe treiben.

Flüge nach Tokio: 16 Stunden statt 12

Der ukrainische Luftraum ist schon mehrere Wochen gesperrt, die Einreise mit gewöhnlichen Passagierflugzeugen ist hier nicht mehr möglich. Auf den globalen Flugverkehr wirkt sich dieser Umstand nur ein wenig aus. Viel relevanter für den europäischen und weltweiten Luftverkehr ist die Tatsache, dass Russland den russischen Luftraum für Flugzeuge aus Europa gesperrt hat. Dies war die Antwort auf das Flugverbot im europäischen Luftraum für russische Fluggesellschaften.

Airlines aus Europa müssen jetzt neue Routen entwickeln, denn als größtes Land des Planeten ist Russland nun für viele gewohnte Flugrouten ein Hindernis. Während Flugzeuge aus Europa bis vor einem Monat noch über Russland fliegen durften und Flüge von Frankfurt nach Tokio innerhalb von 11 bis 12 Stunden benötigten, dauert die Strecke auf aktuellen Umwegen mehr als 16 Stunden.

Die neuen Routen zwischen Asien und Europa

Bei den neuen Routen müssen die Flugzeuge jetzt unter anderem über China sowie die Mongolei und Kasachstan fliegen. Flüge nach Deutschland, die beispielsweise in Tokio abheben, führen sogar über Alaska und Grönland. Das heißt, dass man mit dem Hinflug nach Tokio sowie dem Rückflug nach Deutschland vielleicht sogar einmal die Welt umrundet.

Sehr umständlich sind aufgrund der aktuellen Umstände auch die neuen Flugstrecken für Flüge von Finnland nach Asien. Auf dieser Strecke war man früher nicht einmal 8,5 Stunden unterwegs, seit dem Flugverbot sind es 13 Stunden. Unmittelbar nach Kriegsbeginn wurde diese Strecke, wie viele andere Strecken auch, zunächst gar nicht geflogen.

Flüge von Finnland nach Asien verlaufen entweder noch immer über Russland – genauer gesagt aufgrund einer Sondergenehmigung über Sibirien – oder eben neuerdings über den Nordpol. Flüge nach Singapur, Indien oder Thailand, die vor Beginn des Krieges angeboten wurden, werden somit wieder angeflogen. Auch Flüge nach Südkorea und China, welche zuvor gestrichen wurden, sind nun wieder zugänglich. Da einige Flugzeuge mit beschränkten Passagier- und Frachtkapazitäten fliegen, sind höhere Preise für Flüge nach Asien zu erwarten.

Sollte ein Flug trotz bereits abgeschlossener Buchung storniert werden, können Verbraucher sich entweder nach geltendem Recht innerhalb von sieben Tagen die Ticketkosten zurückerstatten lassen oder eine andere Beförderungsmöglichkeit nutzen. Eine finanzielle Entschädigung erhalten Passagiere im Rahmen des Kriegs nicht, denn dieser zählt zu den „außergewöhnlichen Umständen“. Dadurch kann logischerweise keine Fluggesellschaft zur Verantwortung gezogen werden – es sei den, es handelt sich um organisatorische Fehler seitens der Airline.