Sicherheit am Flughafen: Luxemburg testet neues Sicherheitssystem

Datum
Donnerstag, 20. Dezember 2018

Angesichts der immer höheren Passagieraufkommen am Flughafen und der immer schwieriger werdenden Sicherheitskontrollen testete der Flughafen Luxemburg nun ein neues Sicherheitssystem.

Das Passagieraufkommen an den Flughäfen steigt und Sicherheitskontrollen lassen sich immer noch schwieriger und unter mehr Zeitaufwand durchführen. Deshalb setzen die Flughäfen vermehrt darauf, neue Sicherheitssysteme zu entwickeln. Am Flughafen Frankfurt, dem größten deutschen Flughafen, testete man so neue Abläufe bei den Kontrollen. Denn man stellte fest, dass man von anderen Flughäfen, wie Amsterdam Schiphol, zeitlich völlig abgeschlagen war.

Wenn es allerdings nach Forschern der Universität Luxemburg geht, dann ist es damit aber noch lange nicht getan. Sie bezeichnen das derzeitige Sicherheitssystem sogar als nicht länger tragbar.

Daher entwickelten sie ein neues Sicherheitssystem. Dieses Sicherheitssystem analysiert das Verhalten der Passagiere am Flughafen, aber auch die Reisehistorie und das Buchungsprofil. Anhand dieser Informationen teilt das System die Passagiere in verschiedene Risikogruppen ein: vertrauenswürdig, normal, risikoreich, so das SnT, Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust der Universität Luxemburg

Keine Diskriminierung am Flughafen

Getestet wurde dies zunächst mit 100 Darstellern statt echten Passagieren und das abends und mitten in der Nacht. Ihre Wege durch den Eingangsbereich und hin zu dem Flugzeug wurden mit Sensoren verfolgt. Laut Auskunft der Universität prüfen intelligente Flughafenschalter die Reisedokumente und greifen dabei auf Fluggastdatensätze zur Identifizierung ungewöhnlicher Buchungen und Reiseprofile zu. Gleichzeitig werden die Bewegungsmuster analysiert und ans Flughafenpersonal weitergeleitet, sollten sie auffällig sein. Abgerundet wird das System durch eine App, die die Passagiere vom Check-in zur Sicherheitskontrolle und dann zum Boarding und ins Flugzeug leitet.

Diskriminieren wird das neue System nicht. Aspekte wie Hautfarbe oder religiöse Symbole werden außer Acht gelassen, wodurch das System nicht nur effizienter arbeitet, sondern auch ethisch korrekt, sagt SnT-Forscher Aurel Machalek. Eingesetzt werden kann das System allerdings noch nicht. Laut der Forscher seien einige Teile zwar schon am Markt, andere hingegen müssten erst weiter erforscht und entwickelt werden. Weitere Tests an Flughäfen sind daher schon geplant.