Südkorea plant zweiten Flughafen auf Jeju-do

Datum
Donnerstag, 14. November 2019

Der Flugbetrieb zwischen der südkoreanischen Metropole Seoul und dem Eiland Jeju läuft auf Hochtouren – und das so sehr, dass nun ein zweiter Flughafen auf der Vulkaninsel entstehen soll. Doch dieser Plan feuert auch Kritik an.

Flughafen von Jeju-do ist stark überlastet

Flug nach Jeju-do
Die Insel Jeju ist ein äußerst beliebtes Ziel für südkoreanische Flitterwochen.

Die 450 Kilometer lange Flugstrecke Seoul-Jeju gilt als die am häufigsten beflogene Inlandsstrecke der Welt. Am Tag passieren etwa alle 5 Minuten Flugzeuge die Strecke zwischen dem Flughafen Seoul-Gimpo und dem Jeju International Airport. Mit knapp 80.000 Flügen zwischen den beiden Airports war 2018 ein Rekordjahr.

Auch die Anzahl der hiesigen Passagiere ist in den vergangenen Jahren beträchtlich gestiegen. Bereits 2018 lag die Passagierzahl bei 26 Millionen und 2019 soll sich diese Zahl voraussichtlich nochmals um 2 Millionen Passagiere erhöhen. Doch die immer höher werdende Frequenz ist für den Jeju International Airport kaum noch zu schaffen. Deshalb plant die südkoreanische Regierung, für 2025 einen zweiten Flughafen auf der Insel Jeju bauen zu lassen. Die Investitionskosten für den neuen Flughafen werden sich auf etwa 3,1 Milliarden Euro belaufen.

Mit einer Piste von etwa 3.200 Metern ist der neue Flughafen auf Jeju-do hauptsächlich für kurze Strecken konzipiert. Außerdem soll der Airport ein 16 Hektar großes Terminal bieten. Da es sich bei der besagten Strecke nur um eine Kurzstrecke handelt und die südkoreanische Insel überwiegend von asiatischen Touristen und Paaren in den Flitterwochen besucht wird, sehen die Planer des Projekts von dem Bau langer Pisten ab.

Flughafen steht in Kritik von Umweltaktivisten

Nach Fertigstellung des neuen Airports im Jahr 2025 rechnet die Regierung Südkoreas mit einem Passagieraufkommen von etwa 40 Millionen im Jahr, welches dann auf beide Flughäfen aufgeteilt wird. Unter diversen Umweltschutzverbänden stößt der ambitionierte Plan nicht gerade auf Zuspruch. Diese befürchten nämlich, dass die Umwelt auf der 73 Kilometer langen Insel durch den Massentourismus starken Schaden nehmen wird. Für die Errichtung des zweiten Flughafens müssten, laut Kritiker, viele weitere Wälder weichen.