Verbraucherministerin Barley möchte Rechte von Flugpassagieren stärken

Datum
Montag, 15. Oktober 2018

Sicherheitspannen, tagelange Pilotenstreiks, eine hohe Zahl an Flugausfällen und -verspätungen, folglich verpasste Anschlussflüge, länger andauernde, weil fehlerhafte Passagierkontrollen – diesen Sommer gab es jede Menge Chaos an deutschen Flughäfen. Besonders bitter: Wenn man als betroffener Passagier auch noch finanziell benachteiligt wird – sprich: Auf seinen Kosten sitzen bleiben darf.

Flughafen Terminal
An deutschen Flughäfen soll das Reisen entspannter sein.

Doch für Flugreisende besteht Grund zur Hoffnung. So möchte SPD-Verbraucherschutzministerin Katharina Barley in diesem Zusammenhang konkret die Rechte von Passagieren stärken. Wie „Die Welt“ Ende letzter Woche berichtete, sollen Fluggesellschaften nach Auffassung Barleys in Zukunft bei Flugausfällen unaufgefordert Entschädigungen an ihre Gäste zahlen.

Die Passagiere hätten laut Barley demnach ein Recht darauf, eigene Ansprüche ohne Verlust von Zeit und Geld geltend machen zu können. Ferner müssten die Airlines ihren Kunden „kompetente Anlaufstellen für die Entgegennahme von Beschwerden und Abwicklung von Entschädigungsansprüchen bieten“, so die SPD-Politikerin.

Barley selbst möchte sich persönlich für verlässlichere Flugpläne und transparentere und einfachere Entschädigungswege einsetzen. Auch sollen nach ihrer Auffassung zukünftig Informationen über Verspätungen oder Annullierungen zügiger und direkter an die betroffenen Fluggäste kommuniziert werden.

Ein Schritt in die richtige Richtung: Luftfahrt-Gipfel beschließt 25-Punkte-Maßnahmenplan

Auf dem Luftfahrt-Gipfel am letzten Freitag in Hamburg wurden von Vertretern aus Politik und Wirtschaft ein „25-Punkte-Maßnahmenplan“ erarbeitet, um Verspätungen und Flugausfälle in Zukunft bestmöglich zu minimieren.

So wurde unter anderem in einer gemeinsamen Abschlusserklärung mehr Flächen für Sicherheitskontrollen an deutschen Flughäfen vereinbart. Darüber hinaus soll das Flughafenpersonal in Spitzenzeiten verstärkt und die „Zuführung der Fluggäste zu allen Kontrollstellen“ im Allgemeinen verbessert werden.

Ein weiterer Eckpunkt des Maßnahmenplans richtet sich konkret an die Flugbetreiber, die ihre allgemeine Planung verbessern und Maschinen vorausschauender warten sollen. Neben einer Optimierung bzw. Beschleunigung bei der Abfertigung von Gepäck soll in Zukunft verstärkt darauf geachtet werden, Passagiere frühzeitig und umfassend über Ausfälle und Verspätungen in Kenntnis zu setzen. Informationen zu Beschwerden, Entschädigung und Schlichtung werden zudem zukünftig einfacher und übersichtlicher – über schnelle und unkomplizierte Online-Dienste – bereitgestellt.

Teilnehmer des Luftfahrt-Gipfels waren neben Bundesverkehrsminister Scheuer unter anderem Lufthansa-Chef Carsten Spohr, der Chef der Deutschen Flugsicherung, Klaus-Dieter Scheurle, sowie der Chef der Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens, Stefan Schulte.