Wie soll das Fliegen in Zeiten des Coronavirus funktionieren?

Datum

Donnerstag, 23. April 2020

Die weltweite Flugindustrie ist aufgrund der Coronavirus-Pandemie fast vollständig zum Erliegen gekommen. Nur noch ein Bruchteil der regulären Flüge wird von den Airlines durchgeführt. Viele Reisende fragen sich, wie Flugreisen in Zukunft stattfinden sollen. Die Fluggesellschaften arbeiten derzeit fieberhaft an geeigneten Konzepten.

Bleibt der Mittelsitz in Flugzeugen künftig frei?

Alle deutschen Bundesländer haben ab kommender Woche die Mundschutzpflicht eingeführt. Ob diese in Zukunft auch in Flugzeugen gilt, steht bislang noch nicht fest. Wenn es nach dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft geht, soll der Mundschutz zukünftig auch bei Flugreisen getragen werden. Die Maskenpflicht soll sowohl beim Boarding, an Bord und beim Aussteigen gelten.

Darüber hinaus arbeiten der Bundesverband sowie die einzelnen Fluggesellschaften an Konzepten, wie der Kontakt zwischen den Fluggästen und dem Personal so weit wie möglich reduziert wird. In diesem Zusammenhang sollen sowohl die Service-Konzepte an Bord als auch der Ablauf des Boardings neu gestaltet werden, um den erforderlichen Mindestabstand von anderthalb Metern einzuhalten.

Eine weitere Idee zur Einhaltung dieser Abstandsregel ist das Freilassen der Mittelsitze in den Flugzeugen. Eine derartige Regelung wird von den Fluggesellschaften individuell entschieden. Die Lufthansa und ihre Schwestergesellschaft Eurowings lassen in ihren Maschinen bereits die Nachbarsitze von gebuchten Plätzen frei.

Einen Schritt weiter geht die Airline Emirates. Sie teilte vor wenigen Tagen mit, dass sie als erste Fluggesellschaft nur noch Fluggäste nach einem Corona-Bluttest an Bord lasse. Für deutsche Fluglinien ist dies aktuell aus zwei Gründen keine Option. Erstens gibt es derzeit keinen als Medizinprodukt zugelassenen Schnelltest auf das Virus. Und zweitens sind in Deutschland nur Behörden befugt, einen entsprechenden Test durchzuführen.